Das Kahlstorf-Anwesen an der Napoleon-Chaussee.

Rückblick auf Leben und Schaffen meiner eigenen Familienangehörigen und Vorfahren SOMMERFELD / IBENDAHL ...

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Das Kahlstorf-Anwesen an der Napoleon-Chaussee.

Beitrag von -sd- » 01.03.2015, 01:05

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Die Eheleute Georg Friedrich und Magdalena Dorotea KAHLSTORF
besaßen ein Haus in Jelmstorf an der Napoleon-Chaussee, das 1835
gebaut wurde.

Dieses Fachwerkhaus trägt (auch heute noch) die Inschrift:

Grosser Gott
wir arme Sünder seufzen, flehn und bitten dich.
Speise doch uns deine Kinder
jetz aus Gnaden mildiglich.
Gib uns ohne Sünd und Noth
immer unser täglich Brot.
Segne es und verleihe,
das es uns auch wol' gedeie.

Georg Friedrich Kahlstorf
den 25ten April 1835

Magdalena Dorotea Kahlstorfs

Z.Meister Müller


Dieses Haus in Jelmstorf wurde verkauft.
Die Brüder von Friedrich Ibendahl wollten auswandern
und verlangten ihr Erbteil. Da mußte Friedrich Ibendahl
als Landwirt aufhören, zog zu Roßburgs und nahm
Arbeit bei Hintze in der Medinger Mühle an.
Sein Sohn Friedrich, der nicht auswanderte,
lernte Schlachter und Maurer
und baute sich später das Haus in Bruchtorf.

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Ergänzende Hinweise:

Siehe 'Die IBENDAHL-Brüder * 1847 / * 1850 / * 1852':
viewtopic.php?f=190&t=5517


GADE / KÄMPFER wanderten 1882 aus:
viewtopic.php?f=190&t=5144

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Das Kahlstorf-Anwesen an der Napoleon-Chaussee.

Beitrag von -sd- » 01.03.2015, 02:13

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Handschriftliche Aufzeichnungen meiner Mutter, Mimmi Sommerfeld:

Das Foto wurde 1907 vom Fotografen Meyer aus Bevensen an einem Sonntag-
nachmittag bei Großvater und Großmutter Ibendahl in Jelmstorf gemacht.
Ihre Tochter Anna war selbständige Schneiderin bei ihnen in der Wohnung.
Die alte Großmutter saß immer still und ruhig in der Stube. Sie fror leicht.
Großmutter heizte den Kachelofen vom Kamin aus im Winter gut ein.
Großmutter war äußerst gutmütig. Die Handwerksburschen und Land-
streicher bekamen immer ein Butterbrot von ihr.

Die Wohnung war an der sogenannten 'Napoleon-Chaussee' in Jelmstorf.
Sie hieß später 'Hamburg-Hannover-Chaussee'.

Nach dem Krieg 1870 / 71 wanderten Großvaters beiden Brüder nach
Amerika aus und verlangten ihr Erbteil. Dafür mußte das Haus verkauft
werden und so zogen die Großeltern zu Roßburgs im Ort. Da auch das
Land zum Teil mitverkauft wurde, fing Großvater in Medingen auf der
Mühle an zu arbeiten.

Ihre ältere Tochter Elise (Koppenhagen geb. Ibendahl) hatte im Heussweg
in Hamburg ein Milchgeschäft. Nach ihrer Heirat mit Karl Hahnkam aus
Masbrock, gingen sie auch nach Hamburg. Er fuhr dort einige Jahre eine
Straßenbahn. Leider fiel der nette Onkel im Weltkrieg 1914-18. Anna fing
dann in Hamburg im gleichen Haus Heussweg 100 ein Fischgeschäft an.

Jedes Jahr Weihnachten fuhr Großvater zu seinen beiden Töchtern nach
Hamburg, und meistens nahm er mich mit. Der Weg von Jelmstorf bis an
die Bahn nach Bienenbüttel dauerte eine gute Stunde, und diesen Weg
machten wir zu Fuß und bei jedem Wetter. Koppenhagens hatten zwei
Töchter in meinem Alter, was schön war.

Mein Vater Fritz Ibendahl lernte in Altenebstorf Schlachter und in Bevensen
bei Maurermeister Engelhart Maurer. Erst wohnten die Eltern in Jelmstorf,
bis mein Vater sich 1909 in Bruchtorf ein Haus baute.

Meine Mutter stammte aus Eddelstorf; ihr Mädchenname war Feldmann.
Sie hieß Marie und man nannte sie Marieken. Mit 3/4 Morgen Garten und
sechs Morgen Land hatte sie immer viel Arbeit.

Ich hatte zwei Brüder: Fritz und den sieben Jahre jüngeren Bruder Ernst.
Fritz war Kaufmann und Ernst Handwerker, der in Hamburg gute Arbeit
hatte. Wegen des Wohnungswechsels verkaufte Ernst das Haus mit
unserem Einverständnis.

Fritz kam aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und zog mit seiner
Frau Erna in Bruchtorf in eine andere Wohnung, starb jedoch an einem
Kriegsleiden.

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