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Hallo Dieter,
als wir in 2005 korrespondierten, hattest Du Interesse an der Abschrift des Sommerfeldt-Tagebuchs,
das in 1792 erstellt wurde. Bei der alten Schrift muß ich mich auf meine Schwester in Deutschland
verlassen. Ich habe jetzt die Abschrift der ersten Seite erhalten. Es gibt einen Einblick, wo die
Schwierigkeiten liegen. Es muß jeder Buchstabe einzeln entziffert werden, und der Zusammenhang
bleibt ein Rätsel.
Zuerst, die Deutung 'Friedland' war ein Fehl-Alarm. Die allererste Übersetzung, die vorliegt,
hatte den Platz für den Ortsnamen frei gelassen, und später fügte dann jemand 'Friedland' ein.
Wenn man das Original genau betrachtet, stellt man fest, daß der erste Buchstabe ein 'T' ist
wie einige Zeilen weiter auch bei dem Wort 'Tage'.
Es scheint mir, der Johann Heinrich Sommerfeldt schrieb, wie er sprach und machte seine eigene
Rechtschreibung. Bei den englischen Worten ist es auch so, er schrieb, wie es sich für einen
Deutschen anhörte.
Meine Frage nun ist: Welche Mundart hat er gesprochen ? Es scheint nicht Plattdeutsch zu sein,
könnte aber Hamburger Dialekt sein oder Richtung Berlin (Templin)
z.B. "da wurde ich nach einem bauer gebracht" / "bei die Frauen" ...
Was meinst Du ? Und hättest Du andere Einschätzungen zur Mundart oder sonstiges, was er schrieb ?
Grüße
Wilfried Moll
Mailto: wilf.moll[at)sympatico.ca
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Vorabbemerkungen zur nachfolgenden Transkription der Tagebuch-Notizen
des Johann Heinrich Sommerfeldt:
1. Die einzelnen Zeilen sind genau wie auf der Kopie überrnommen.
2. Es sind im Tagebuch 'verenglischte' und Dialektworte erwähnt,
die dann dahinter in Klammern in deutsch nach meinen Vermutungen aufgeführt sind.
3. Manche Worte kann ich zur Zeit nicht transkribieren.
4. Die Grammatik und Rechtschreibung ist nicht immer korrekt,
wurde von mir aber im allgemeinen nicht geändert. Auch fehlen meist die Satzzeichen.
5. Unterstrichene Worte = unklare Eigennamen.
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Tagebuch-Text
Wir sind vonn (von) Teudland (Deutschland) das Jahr 1792 in Mei (Mai) und waren 13 wochen
auf der See. Da habe ich nach den Leute sehen müssen sehe daβ sie haben ihr Provejant (Proviant)
bekommen ein jeder und das alle tage und alle Wochen zwei mahl das Schiep (Schiff) auswaschen
mit Essig und mit wachholderberen ausreuchern.
Und weil wier nach Filadelfi (Philadelphia) kamen da habe ich in alle store (Geschäfte) rum laufen
müssen und habe 12 Dotzen (Dutzend) schofeln (Schaufeln) kaufen und 12 Dotzen spaden(Spaten)
kaufen 6 Dotzen groben haken (Hacken) und für allehand starkes geschirr.
12 Wagen die habe ich alle müssen laden das nahm (brauchte) 3 Tage und hatte nich zu essen.
Er versprach mier es gut zu bezahlen 5 meilen von Filedelfi (Philadelphia) da waren die ander
da lagen wier 3 Tage still den seind wier auf die reise da habe ich auf 12 Wagen sehen
das nicht vergesen würde des abens wo wier bleiben da mußte ich backen daß wier brot hatten
so hatt die ganse reise gedauert bis wier nach Cekommon gekommen sein da wurde ich nach
einem bauer gebracht der mann hieß Keis da habe ich wieder müssen backen und das holtz tragen
und mußte ein tach um den andern 125 brote liefern
die andern arbeiten an der Corbern hütt (Hütte) das broth wurde mitt wagen abgeholt bis in Herbst
den sein wir vonn da fort auf Kanu die Frauen und die Kinder bis nach Penteyopt
da habe ich bleiben müssen bei die Frauen und Kinder da wahr ich wieder bei einen bauer
im Hause Bertze ging mit die andsra nach ______ er lies mier etwas mehl das war balt all
da mußte ich gehen und kaufen Kartoffel und bohn (Bohnen) und hatt kein gelt
aber die leute waren so gut und liesen mier haben auf meinen ....
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Diese Daten wurden dankenswerterweise von Wilfried Moll, Canada, übermittelt.
Ergänzende und weiterführende Hinweise siehe auch:
viewtopic.php?t=2103
http://forum.transoceanic-emigration.ne ... .php?t=512
viewtopic.php?p=1561
Tagebuch-Notizen des Johann Heinrich Sommerfeldt von 1792.
Erinnerungen. Episoden. Ereignisse. Lebensläufe. Momentaufnahmen.
Moderator: -sd-
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